Zugegeben, man muß schon zu den fortgeschrittenen Puch-Fans zählen, um bei meinem ersten Eintrag eventuell einen Anflug von roten Ohren bekommen zu haben. Der Aktenkoffer, die alten Lichtbilder. In der Mitte…
Dieses Foto ist leider nicht datiert. Ich habe die Leihgabe aus gutem Grund ins Zentrum gerückt. Was es ist? Eine andere Fotografie, die vermutlich ein Puch-Auto dieser Ära zeigt und in verschiedenen Publikationen vorkommt, soll aus dem Jahr 1931 stammen. Der Wagen ist in seiner Bauart und Dimension aber recht typisch für 1920er Jahre, als endlich kompaktere, preiswertere Wagen aufkamen.
Der Austin 7, der Opel Laubfrosch (eine Citroen 5CV-Kopie), das ist die Liga. Sie sehen hier also den ersten Puch 500, von dem wir nur sehr wenig wissen. Es gibt ein paar Fotos. Von einem erhaltenen Exemplar ist nichts bekannt.
Ich erhielt für ein paar Wochen diesen Aktenkoffer, dessen Inhalt mich verdutzt hat. Hans Sattler, ein vormaliger Puch-Mitarbeiter, hatte das Material vor dem Altpapier gerettet. Dieses Hallen-Foto werden Sie vermutlich aus den Büchern von Fritz Ehn kennen. Nicht einmal er hatte die feine Heckansicht, wie ich sie plötzlich in Händen hielt. (Details zum Puch 500)
Ein anderes Beispiel ist das Haflinger-Foto, wie es etliche Fans wohl von Prospekten kennen werden, die reproduziert wurden. Aber nun hatte ich einen Originalabzug in Händen. Der stammt von einem Mann, dessen Archiv phänomenal ist und der mir schon einiges aus seinen Beständen zur Bearbeitung geliehen hat: Ferdinand Micha Lanner. (Ja, kein Namens-Zufall, der Enkel des Rennfahrers, dem Altmeister Johann Puch einiges zu verdanken hatte.)
Übrigens! Wer immer darauf zugreift und sich für andere Zwecke daran bedient: das sind alles keine „Internetfunde“! Die findet man nicht so, wie 50 Cent am Wegesrand. Wer solches Material aus dem Web herunterlädt und neu verwendet, beklaut den Urheber, den Rechteinhaber, irgendjemanden, der das Material beschafft hat.
Das Mindeste, was man tun kann, um der Arbeit anderer Leute Respekt zu erweisen, ist: fragen. Meist wird man ein Ja bekommen. Wenn man dann auch noch die Quelle nennt, ist alles waagrecht. [martin krusche]