Ich werde hier ab nun laufend Beiträge rund um das Thema PUCH abliefern. Das Thema beschäftigt mich seit Jahrzehnten als ein markanter Teil unserer Mobilitätsgeschichte. Ich bin in Graz geboren. Da wuchs man damals mit der Marke auf. Damals? Ist ein Weilchen her.

Die alten Meister sind rastlos tätig: Manfred Haslinger (links) und Fredi Thaler.

Grade noch ist es so gewesen: Puch war einfach da. Fahrräder, alle Arten Mopeds, Roller und Motorräder. Und preiswerte Puch-Schammerl. Naja, keine TR-Raketen, sondern normale 500er. Die 700er nur selten.

Ich meine die 1970er Jahre, als ich ein Teenie war und mein erstes Auto ein blitzender Steyr-Puch 500 D. Puch war damals nichts mit besonderem Flair, sondern was Preiswertes vom Gebrauchtfahrzeug-Markt; wie schon angedeutet, nur die Massenware.

Vorkriegsfahrzeuge tauchten im Alltag nicht auf. Das meint Motorräder, denn frühe Puch-Wagen findet man bis heute sowieso kaum, nicht einmal im Museum. Natürlich wußten wir, daß die ganzen Steyr LKW der Firma zuzurechnen waren, auch Flotten von Steyr-Traktoren, die uns überhaupt nicht interessierten.

Naja, ich bin Jahrgang 1956. Wir wußten zwar, wer Harry Everts war, aber im Rallye-Sport ist längst die Gruppe 2 angesagt gewesen. Pucherln kamen da nimmer vor. Außerdem sahen wir uns damals nach Ford Escort Mexico um, nach den irre schnellen Renault 5, mit denen Rennen gefahren wurden, so Zeug.

Seltenes Fotomaterial wurde einst in alle Winde vertstreut, manches auch zum Altpapier entsorgt.

Puch war dagegen ein Alltagsthema, keine spezielle Angelegenheit. Wer, wie ich, ein Motorrad haben wollte, konnte natürlich für wenig Geld eine alte 175er oder 250er finden. Noch besser war aber für wenig Geld eine alte Horex Regina oder NSU Consul. Das ergab einfach mehr Motorrad um die gleichen Groschen.

Außerdem hatten inzwischen die Japaner den Motorradmarkt aufgemischt. Ich kann mich ferner nicht daran erinnern, daß damals Haflinger oder Pinzgauer in Privatbesitz aufgetaucht wären. Die waren zu jener Zeit noch Flottenfahrzeuge des Bundesheeres. Dort hatte ich während meiner Ausbildung noch auf einem amerikanischen GMC gesessen, später auf einem Haflinger, schließlich auf einem Steyr 680.

Ende des vorigen Jahrhunderts war Puch etwas in Liebhaber-Nischen, teilweise ziemlich am Verschwinden. Aber die ganzen Leute aus den historischen Puchwerken sind ja noch sehr lebhaft gewesen. Und manche haben – wie ich – nie vergessen, was die jungen Jahre ausgemacht hat, daß man allerweil mobil sein und herumkommen wollte. Diese Erinnerungen sind für viele Leute meiner Generation eng mit dem Namen Puch verknüpft…

Na, Sie sehen ja, meine Interessenslage am Thema hat sich schließlich etwas verdichtet. So bekomme ich zum Beispiel öfter Material in die Hände, da staune ich, was noch alles erhalten blieb, weil sich jemand drum gekümmert hat. [martin krusche]

— [Mythos Puch: Der Motorblog] —