Ich bin hier nun mit meinem Motor-Blog zu Gast. Eine Art laufender Erzählung im Rahmen von „Mythos Puch“. Die Facebook-Verzweigung bringt nun gleich einen Beleg für den Nutzen des lebhaften Austausches mit sachkundigen Leuten.

Die frühen Puch-Wagen sind unübersehbar rechtsgesteuert.

Im vorigen Eintrag war ein Ausschnitt der alten Fotografie mit dem Puch 500 gezeigt, von dem ich meinte, er sei typisch für die kompakten Autos der 1920er Jahre. Das kommentierte Walter Knaflic mit dem Hinweis: „Das Kennzeichen H steht für die Steiermark. Die Zulassung war vor 1930 denn ab 1930 waren die Schilder schwarz mit weisser Beschriftung.“

Dazu ein Verweis auf „Linksverkehr in Österreich“: „Ab dem Jahre 1915 wurde generell auf Linksverkehr umgestellt, der auch in Deutschösterreich beibehalten wurde.“ Das dauerte seine Weile und war auf dem Terrain Österreichs erst viel später umfassend geregelt: „Die Einführung der reichsdeutschen Straßenverkehrsordnung verfügte mit Wirksamkeit vom 1. Juli 1938 das Rechtsfahrgebot mit einigen ausgenommen Gebieten.“ [Quelle]

Knaflic weiter: „Das Kennzeichen H steht für die Steiermark. Die Zulassung war vor 1930 denn ab 1930 waren die Schilder schwarz mit weisser Beschriftung.“ Das ist im Austria-Forum ausführlich dargestellt; siehe : „Historische Kfz-Kennzeichen“!

So verdichtet sich Wissen. Sie können heute natürlich Auktionen verfolgen, um historisches Fotomaterial zu erwischen. Auch online wird allerhand angeboten. Dazu braucht man freilich genügend Budget und die Ambition, solche Stücke zu besitzen.

Katalogarbeit war seinerzeit mit aufwendigen Retuschen verbunden.

Ich muß das Originalmaterial nicht selbst haben. Altes Sammlerleiden: kein Platz mehr. Ich bin aber froh, wenn ich – wie erwähnt – mit Leihgaben arbeiten kann. Das setzt Vertrauen voraus, wie es ja nicht vom Himmel fällt. Also zählt auch hier, daß sich Leute schon eine Weile kennen und einen passablen Ruf haben. Sonst läuft da nichts.

Dazwischen lustige Momente wie jener Kerl, der via Facebook ankam und meinte: „Du hast da diese und jene Moped-Prospekte. Kannst du mir die Scans schicken? Ich bräuchte die für mein Projekt.“

Sind wir alte Kumpel? Bin ich eine Service-Einrichtung? Hat er wenigstens von sich aus irgendwas Interessantes angeboten? Nichts von all dem. Na, so einen gesunden Humor, gepaart mit unerschütterlicher Zuversicht, hätte ich auch gerne.

Grundsätzlich gilt ja: Wenn man Wissen teilt, hat keiner weniger, sondern alle haben mehr. Dazwischen liegen jedoch Arbeit, Zeit und allerhand Anstrengungen. Wer dem bei anderen Leuten keine Achtung widmen kann oder sich dabei geringschätzig zeigt, sollte viel Geld haben, um zu kaufen, was er braucht. [martin krusche]

— [Mythos Puch: Der Motorblog] —